Freitag, 9. September 2011

1. Woche in Quito (Ecuador)

Bienvenidos a Quito!

Hmmmm, lange brauchte der Silvan nicht wirklich, um sich für einen Blogg durchzuringen, obwohl eigentlich gar nicht geplant gewesen ;-).  Zu fest hatte ich zuerst Angst, irgendjemanden zu enttäuschen, wenn der Silvan dann keinen Bock und vor allem keine Zeit hat, sich einem "Reisetagebüechli" (oder Neudeutsch Reiseblog) zu widmen. So ändern sich die Dinge, Beideres ist nicht eingetroffen, der sonst so vielbeschäftigte Silvan hat ganz viel Zeit für sich und das Bedürfnis sich mitzuteilen...

...Um es vorweg zu nehmen, es geht mir gut in Quito und nein ich werde nicht vorzeitig in die Schweiz zurückkehren ;-))! 

Schlechtwetterausrüstung
Ich bin seit letztem Sonntag in dieser riesigen, spannenden Stadt und fühle mich zumindest in "meinem" Quartier El Mariscal und in meinem Appartement recht heimisch. Der Flug war tiptop, obwohl mir Iberia nicht wirklich ans Herz wachsen wird, zu schlecht der Service, zu wenig grosszügig die Sitze und es gibt also tatsächlich noch Langstreckenflüge ohne eigenen Bildschirm! Umso schöner hatte ich das Glück, meine doch noch sehr lückenhaften Spanischkenntnisse kombiniert mit einem misto von Italiano mit einer Ecuadorianischen Mutter und ihren beiden sehr amüsanten Kindern zu teilen, mal schauen wie unsere "Beziehung" hält, wir haben Telefonnummern ausgetauscht und abgemacht, in irgend einem Fluss in Quito zu baden. Obwohl das mit dem baden ist in weiter Ferne, ich sitze mit meiner kompletten Schlechtwetterausrüstung auf meinem Balkon, muy frio! 


Es ist zwar Sommer in Quito, aber die 2800 m.ü.M. bemerkt man vor allem in der Nacht, wenn dann zusätzlich der Regen einsetzt, wirds echt ungemütlich. Die Höhe spürt man auch sonst gut, schnell Laufen lässt man in den ersten drei Tagen lieber sein, das Bier ersetzt man mit unglaublich guten Fruchtsäften oder Kaffee. Mit dem Essen und Trinken habe ich mich sofort angefreundet, auch dank Lorena (ehemalige Studentin im Studiengang Food Science & Management, meinem früheren Arbeitgeber). Sie hat mich am Flughafen herzlich empfangen und mir gleich am ersten Abend ein richtig authentisches Restaurant gezeigt. Meine favorisierte Tagesmahlzeit bleibt aber "el almuerzo", das Mittagsmenu mit Suppe, Hauptgang mit Fleisch, einem Dessert und frischem Fruchtsaft für zwei Dollar oder weniger!

Quito errinnert mich stark an Städte in Südostasien wie Phnom Penh in Kambotscha, unglaublich lebhaft, ziemlich chaotisch, recht arm, weitab von einer moderner Welt. Auch hier gibt es eine grosse Zweiklassengesellschaft, aber die Leute klagen nicht, sind glücklich in ihren Gesichtern und was mich immer wieder am stärksten fasziniert: Ich habe noch kein Kind zwängen oder streiten gesehen. Einen Unterschied zu Südostasien aber konnte ich ausmachen, "Quitaneros" sind den eigenen Leuten doch sehr misstrauisch gesinnt. Es wird nicht gespart mit Aufforderungen an Touristen vorsichtig und achtsam zu sein, in den Linienbussen werden Rucksäcke und Taschen durchgehend vorne getragen, man sollte immer mehrere Personen nach dem Weg fragen und absolut in keine Taxis, die nicht gelb sind, steigen. Für mich bedeutet diese Übervorsicht doch Neuland, in Südostasien habe ich etliche Male mein Hab und Gut unbeachtet oder unbedacht irgendwo liegen gelassen ;-).

Die Spanischlektionen habe ich übrigens gut überstanden, ich hatte in der ersten Woche eine strenge aber sehr gute "Profesora", 4 Stunden Individualunterricht täglich sind ziemlich intensiv aber auch wunderbar lehrreich, ich habe sogar schön fleissig meine täglich zwei Stunden Hausaufgaben gemacht, ziemlich ungewöhnlich :-). Da mein Sozialprojekt erst nächste Woche beginnt (leider hatten sie meine Daten nicht an die Organisation weitergeleitet) und ich noch keine engen "Buddies" kennen gelernt habe, habe ich praktisch meine ganze Energie in die Sprache gesteckt. Es überkommt mich irgendwie ein grosser mir fast unheimlicher Enthusiasmus für das Lernen dieser Sprache, und ich habe absolut nichts dagegen ;-)).

Mein liebgewonnener Balkon
Meine grösste Herausforderung für den Moment bleibt das Alleine sein in einem Land, das mir noch immer praktisch unbekannt ist. Meine sozialen Kontakte fehlen mir doch sehr, ich fühle mich einerseits sehr frei und unabhängig, andererseits wünschte ich mir ganz stark, das Erlebte mit einer mir engvertrauten Person teilen zu können. Alleine essen zu gehen oder ein Bier zu trinken will gelernt sein, das mache ich jetzt dann gleich ;-))...




Aber morgen resozialisiere ich mich wieder, habe mit ein paar Leuten über die Schule eine Tour auf den Cotopaxi, einen der höchsten Vulkane auf Erden, gebucht (Details: http://de.wikipedia.org/wiki/Cotopaxi), in meinem nächsten Blog gibt es dann sicherlich auch interessantere Fotos zu bestaunen. 

Hasta luego und ganz liebe Grüsse an Alle!

Silvan




3 Kommentare:

  1. hallo lieber silvan! schön, so gutgelaunte, positive und enthusiastische worte zu lesen!!! danke fürs teilen! wir sitzen grad in martinsicuro am strand, umgeben von den letzten touristen - die saison ist eigentlich schon vorbei und die ranschverkäufer haben nun noch mehr zeit, sich um die einzelnen gäste zu kümmern! aber: es ist toll hier und das familienleben kommt richtig auf seine kostem! yaël findet meer und sand und all die braungebrannten kinder super!!! wir freuen uns auf die zweite noch ruhigere woche und deine nächsten worte!! liebe muntsch wyslers p.s. danke dass du einen blog gemacht hast! :-))

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  2. martinsicuro, so schöööön, freumich schon auf fötelis!! und schön, könnt ihr es geniessen in euren ferien, der september ist einfach perfekt für italien, kein massentourismus und trotzdem noch sommerliche temperaturen...geniesst eure zweite woche und bis bald wieder, halt momentan nur virtuell ;-)...salutdos de quito

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  3. intressant intressant,i folge dim blog jetz grad ,und es nimmt mi wunder was du no so aus erläbsch.
    gniess es amu,und vergiss dr spass nid.grüessli severine

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